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Demenz im jüngeren Lebensalter

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Die Diagnose einer Demenz ist für Betroffene und ihre Familien stets ein einschneidendes Erlebnis – umso mehr, wenn sie vor dem 65. Lebensjahr erfolgt. In Deutschland sind über 100.000 Menschen betroffen, die oft mitten im Berufs- und Familienleben stehen. Die daraus resultierenden sozialen, beruflichen und finanziellen Belastungen sind vielfältig und erfordern gezielte Unterstützung. Dabei sind passende Beratungs- und Hilfsangebote, wie sie die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) bietet, ein unverzichtbarer Anker. Die EUTB® unterstützt Betroffene und ihre Familien bei Fragen zur Teilhabe und individuellen Lösungen. Einen passenden Kontakt finden Sie im Beratungsatlas der EUTB®.

Saskia Weiß, Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. 

Mit einer Demenz unter 65 Jahren leben mehr als 100.000 Menschen in Deutschland. Meist sind sie noch berufstätig, tragen Verantwortung innerhalb ihrer Familie, pflegen vielleicht selbst ihre eigenen Eltern oder haben noch minderjährige Kinder. Dies stellt die gesamte Familie vor Herausforderungen: angefangen bei Versicherungen, Kreditverpflichtungen sowie Fragen zur Geschäftsfähigkeit und rechtlichen Vertretung. Wenn der Beruf und damit ein Einkommen aufgegeben werden müssen, sind die finanziellen Auswirkungen oft größer als im Rentenalter. Falls vorhanden, geraten angehörige Personen in Zwiespalt, den Lebensunterhalt allein verdienen zu müssen, gleichzeitig aber die Betreuung der betroffenen Person sicherstellen zu müssen und zu wollen. Angehörige, die für die Pflege ihren Beruf aufgeben, geraten in die Armutsfalle, weil es zwar einen Anspruch auf Pflegezeit, aber bisher keine Lohnersatzleistung dafür gibt. Auch wenn es mehr werden, fehlt es noch häufig an passenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten. 

Wenn es Kinder gibt, benötigen diese je nach Alter Unterstützung, auch bei der Beantwortung von Fragen, wie: Was ist eine Demenz? Wie wirkt sie sich auf das Elternteil aus – jetzt und später? Wie soll ich damit umgehen? 

Dass es Demenzen im jüngeren Alter gibt, ist noch zu vielem ärztlichen Fachpersonal, Beratenden, aber auch dem eigenen sozialen Umfeld und der breiten Bevölkerung wenig bis nicht bewusst. Betroffene Familien stellt es vor die Herausforderung, oft einen langen Diagnoseweg gehen und sich rechtfertigen zu müssen. Häufig wird wegen des Alters zunächst eher eine Depression oder ein Burnout-Syndrom als Ursache für Veränderungen und Leistungseinschränkungen vermutet. Demenzen treten in diesem Fall oft anders auf und seltene Formen wie die Frontotemporale Demenz (FTD), die Huntington-Krankheit, die HIV-bedingte und auch die Alkohol-bedingte Demenz kommen anteilig häufiger vor. Unterstützung kann bei regionalen Alzheimer-Gesellschaften oder bundesweit über das Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter 030-259 37 95 14 oder www.deutsche-alzheimer.de gefunden werden. 

Auch die Beratungsangebote der EUTB® helfen bei Fragen weiter. 

Weitere Informationen zum Thema: https://www.deutsche-alzheimer.de/demenz-wissen/demenz-im-juengeren-lebensalter
 

03/2025