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Das Persönliche Budget im Beratungsalltag der EUTB

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Die Beantragung des Persönlichen Budgets stellt viele Ratsuchende noch immer vor diverse Herausforderungen. Die EUTB® WüSL in Mainspessart und Kitzingen konnte in diesem Bereich schon einige Ratsuchende auf ihrem Weg unterstützen. Aus diesem Grund hat die Fachstelle Teilhabeberatung die Beraterin Kerstin Dick zu ihren Erfahrungen mit dem Persönlichen Budget im Beratungsalltag befragt.

Frau Dick, worum handelt es sich beim Persönlichen Budget?

Das Persönliche Budget (§ 29 SGB IX) ist eine Leistungsform, die Menschen mit Behinderungen ermöglichen soll, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Menschen mit Behinderungen können dadurch ihre Unterstützung frei wählen und selbst beschaffen. Die Leistungen können z.B. für medizinische Rehabilitation, Teilhabe am Arbeitsleben, an Bildung und zur sozialen Teilhabe erbracht werden. Die wohl bekannteste Leistung ist die Persönliche Assistenz.

Welche ersten Schritte würden Sie einer Person empfehlen, die überlegt, ein Persönliches Budget zu beantragen?

Vor der Beantragung kann man sich bei einem EUTB®-Angebot über den möglichen Rahmen des Persönlichen Budgets informieren.

Gehört die antragstellende Person zum leistungsberechtigten Personenkreis, erfolgt die Bedarfsermittlung durch den Kostenträger. Es ist ratsam, sich zur Bedarfsermittlung Unterstützung zu holen. Bei Persönlicher Assistenz sind beipielsweise nicht nur körperliche Grundbedürfnisse und Haushaltspflege wichtig, sondern auch Sport, Freizeit, Hobbys und Kultur. An einigen dieser Bereiche, die für Menschen ohne Behinderungen einfach zugänglich sind, können viele Ratsuchende ohne Assistenz nicht teilhaben.

Worauf achten Sie in der Beratung besonders und welche Fragen stellen Sie den Ratsuchenden immer?

Als Beraterin spreche ich mit den Ratsuchenden über ihre Bedarfe und Wünsche sowie über ihre Vorstellung von ihrem Alltag mit Unterstützung. Im Anschluss gehen wir gemeinsam den Antrag durch. Bei Persönlicher Assistenz ist es beispielsweise wichtig, die benötigte Stundenzahl der Unterstützungsleistung genau zu benennen, und die gewünschten Unterstützungstätigkeiten konkret zu beschreiben.

Welche Herausforderungen nehmen Sie bei der Antragstellung wahr?

Viele Ratsuchende schrecken vor dem mehrseitigen Antrag zurück und haben Angst vor der Bedarfsermittlung. Die Beantragung des Persönlichen Budgets ist meist ein langer Weg, bei dem Monate bis zur endgültigen Entscheidung vergehen können. Zudem werden häufig Bedarfe nicht anerkannt. Der Wunsch nach Selbstbestimmung und die Ansichten der Behörden liegen manchmal weit auseinander. Trotzdem versuche ich in meiner Rolle als Beraterin die Menschen zu ermächtigen, diesen Weg zu gehen, da durch das Persönliche Budget so viel mehr Selbstbestimmung möglich ist.

10/2024