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Inklusives Wohnen: Ein Gespräch mit dem Verein Wohn:Sinn e. V.

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In vielen Orten gibt es inklusives Wohnen.
Inklusives Wohnen heißt:
Menschen mit Behinderungen und
Menschen ohne Behinderungen leben zusammen.
In einem Haus.
Oder in einer Wohn-Gemeinschaft.
Wohn-Gemeinschaft nennt man auch WG.

Es gibt einen Verein.
Der Verein heißt: Wohn:Sinn e.V.
Im Verein treffen sich viele Menschen.
Alle wollen das Gleiche.
Sie wollen mehr inklusive Wohn-Angebote.

Tobias Polsfuß ist eine Person aus dem Verein.
Er hat den Verein gegründet.
Und er ist heute der Chef vom Verein.
Wir haben mit ihm geredet.
Er hat uns erzählt:

  • Wie funktionieren inklusive WGs?
  • Was ist besonders daran?
  • Wie kann man eine inklusive WG gründen?
  • Wie kann man in eine inklusive WG einziehen?

Die Antworten lesen Sie nun.

Frage an Herrn Polsfuß:
Wie ist der Verein entstanden?
Woher kam die Idee?

Herr Polsfuß hat gesagt:
Ich habe selber in einer inklusiven WG gelebt.
Das war ein Zufall.
Ich habe studiert.
Und ich habe eine Wohnung gesucht.
Ich lernte einen Verein kennen.
Der Verein heißt Gemeinsam Leben Lernen.
Hier leben Menschen mit geistiger Behinderung und Menschen ohne Behinderung zusammen.
In einer WG habe ich ein Zimmer bekommen.
Jetzt lebe ich dort seit mehr als 8 Jahren.

Inklusive WGs entstehen meist aus Interessen
von Menschen mit Behinderung.
Oder ihrer Familien.
Sie finden alle anderen Wohn-Angebote schlecht.
Heute gibt es auch andere Einrichtungen.
Die inklusive WGs wollen.
Zum Beispiel:

  • Einrichtungen von der Behinderten-Hilfe
  • Wohnungs-Unternehmen

Frage an Herrn Polsfuß:
Was bedeutet barriere-frei in den WGs?

Herr Polsfuß hat gesagt:
Jede WG ist unterschiedlich.
Es gibt kleine Wohnungen in einem alten Haus.
Die sind oft nicht für Menschen im Roll-Stuhl gebaut.
Es gibt auch Wohnungen in einem neuen Haus.
Diese Wohnungen sollen sind barriere-frei.
Sie sind schon so geplant.
Denn:
Vielleicht braucht eine Person später
ein barriere-freies Zimmer.

Frage an Herrn Polsfuß:
Wie wird das Zusammenleben geplant?
Wie ist der Alltag?

Herr Polsfuß hat gesagt:
Die Menschen mit Behinderungen brauchen
meist Unterstützung.
Das ist bei jedem anders.
Deshalb gibt es meist Assistenten und Assistentinnen.
Die haben einen Dienst-Plan.
Oft gibt es noch andere Fach-Leute.
Die planen das Zusammen-Leben.
Dieser Plan hilft dabei.
Der Plan gibt aber nicht alles vor.

Frage an Herrn Polsfuß:
Nennen Sie 3 Punkte zum Thema inklusive WGs.

Herr Polsfuß hat gesagt:

1. Selbstbestimmung:

Jeder entscheidet selbst.
Zum Beispiel:

  • Wann will die Person ins Bett gehen?
  • Wer soll der Person beim Duschen helfen?

2. Soziales Miteinander

Es entstehen oft neue Freundschaften.
Die Freundschaften bleiben.
Auch wenn jemand auszieht.

3. Flexible Hilfe

Die Menschen ohne Behinderungen helfen oft mit.
Sie helfen den Menschen mit Behinderungen.
Das machen nicht nur die Fach-Leute.
Deshalb ist das Leben oft flexibel.
Das heißt:
Die Menschen mit Behinderung müssen nicht warten.
Dass die Fach-Leute kommen.
Die anderen helfen auch.

Frage an Herrn Polsfuß:
Welche Vorteile haben inklusive WGs?

Herr Polsfuß hat gesagt:
Die Vorteile sind:

  • Selbstbestimmung
  • Soziales Miteinander
  • Flexible Hilfe

In den WGs:

  • wird man sehr freundlich empfangen.
  • macht man in der Freizeit viel zusammen.
  • kann man auch allein sein.

Wenn man das möchte.

  • Das Leben in der WG beeinflusst das Leben.

Eine Mitbewohnerin hat mir einmal gesagt:
Niemand geht hier raus, wie er rein-gekommen ist.

Die WGs sind für alle Menschen.
Die gern mit anderen zusammen sind.
Sie sind zu Hause lieber allein?
Dann ist eine WG der falsche Ort.

Die Texte in Leichter Sprache hat übersetzt und geprüft:
Büro für Leichte Sprache Iserlohn von
Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen gGmbH.
Die Bilder sind von:
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V
Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013

10/2021